The Man From Nowhere
OT: Ajusshi
Korea 2010
OT: Ajusshi
Korea 2010
Filmstart: 24.
September 2010
Laufzeit: 119 Minuten
Laufzeit: 119 Minuten
Regie: Jeong-beom Lee
Mit: Bin Won, Sae-ron Kim, Tae-hoon Kim, Thanayong Wongtrakul, Do-won Jeong
Mit: Bin Won, Sae-ron Kim, Tae-hoon Kim, Thanayong Wongtrakul, Do-won Jeong
Links:
rottentomatoes: no
score
ofdb: 7,4
boxofficemojo: 43 Millionen
Hier ist er, der Südkoreanische Über-Blockbuster "Ajusshi". Ein Film wie ein Faustschlag in die Magengrube. Brutal, ultra-realistisch und gespickt mit Atem raubenden Actionsequenzen -- ja -- zurecht, der Streifen mit dem höchsten Einspielergebnis des Jahres 2010 in seinem Herkunftsland. "The Man From Nowhere" startete im August in Südkorea und übertraf damals sogar den Nolan-Hit "Inception", der gleichzeitig anlief.
Ein paar Wochen später ging es mit dem stylischen Actionkracher erst mal auf Festival-Tour. In die Filmauswahl des "Fantastic Fest" in den Staaten schaffte es der Film und Eröffnungsfilm des "London Korean Film Festival" durfte sich "Ajusshi" samt Roter Teppich Allüren auch schimpfen. In Deutschland müssen Fans wohl auf eine DVD-Veröffentlichung warten, doch momentan ist nicht mal ein Verleih auf den Streifen aufmerksam geworden. Schade, denn "The Man From Nowhere" hat es durchaus verdient von einem großen Publikum gesehen zu werden.
Wir befinden uns auf den Strassen von Südkorea, sehr hell und bunt ist es hier nicht. Es scheint, als würde es den ganzen Tag nur regnen, die Gehwege sind voller Müll, Grautöne sorgen für eine beklemmende Leere. Irgendwo in einem der ellenlangen, düsteren Hauseingängen arbeitet Tae-Sik Cha in seiner Pfandleihe. Von anderen Menschen und der umliegenden Zivilisation will Tae-Sik nichts wissen, er ist ein Einzelgänger, sein vergangenes Leben scheint ein einziges Mysterium zu sein. Halt ein Man aus dem Nirgendwo. Doch irgendwie passt das alles nicht so wirklich zu ihm.
So-Mi (Sae-Ron Kim) hat nicht gerade das Vorzeige-Leben einer 9-Jährigen. Sie lebt mit ihrer fluchenden, total verkorksten Mutter direkt neben der Pfandleihe. Langsam nähert sie sich Tae-Sik, wird zu seinem einzigen sozialem Kontaktpunkt und erhellt sein tristes Dasein mit selbst, zusammengestellter Musik aus ihrem Mp3-Player. Als Gegenleistung darf die Kleine auch mal bei ihm pennen, wenn Mama sie wieder nach einer zu starken Heroin-Dosis brüllend vor die Tür setzt. So weit so gut.
Das man auf Herion nicht gerade die hellsten Entscheidungen trifft, beweist Mama Hyo-seo Kim als sie ihren Dealer umhaut und ihm seinen Stoff klaut. Der Stein mit den bösesten Schicksalsschlägen kommt ins Rollen. Wer den Film jetzt schon für zu abgründig hält, der war wohl noch nie in Südkorea. Ab hier geht es immer tiefer Bergab in Richtung gewalttätige Drogendealer, brutale Cops, Organhandel und Kindesentführung. Man fragt sich, wie unangenehm es war, das alles so detailreich zu recherchieren.
Natürlich weist die Geschichte in ihren besten Momenten, wie beispielsweise Tae-Siks Vergangenheit, die langsam ans Tageslicht kommt, einige interessante Wendungen, aber auch Ecken und Kanten auf. Was den Film jedoch wirklich sehenswert macht, ist die ultra, stylische Inszenierung. Zähneknirschende Messerkämpfe aus der Ich-Perspektive, visuell-beeindruckende Ballerorgien und bluttriefende Rachegelüste inszeniert Regisseur Jeong-beom Lee in seinem erst zweiten Film, zu dem er auch das Drehbuch beisteuerte, mit einer gehörigen Portion Selbstvertrauen. Er ist nicht perfekt, der Mann aus Nirgendwo, aber kann sich durchaus sehen lassen und lässt auf zukünftige Projekte des Teams hoffen.
Fazit:
70%
Das Team hinter den Kulissen, bei den Dreharbeiten zu einigen der Actionszenen. |
Trailer:
Text: Markus Breuer
Fotos: Promo
Fotos: Promo
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