Sergio Leone und Clint Eastwood am Set von "Für eine Handvoll Dollar" |
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Der Kino-Veteran Henry Fonda, sonst gewöhnlich als lonesome rider tragisch zu Pferde wurde als harter Killer Frank besetzt, Claudia Cardinale als Gegenstück einer blonden Pioniersfrau. Für die damalige Presse ein komplettes Desaster. “Und weil sein Rezept Grausamkeit als Selbstzweck heißt, nimmt der Regisseur auch die Zuschauer bei der Folter nicht aus: Minutenlang verharrt die Kamera auf dem Kinn eines Banditen, über das eine lästige Fliege krabbelt. Für nichts und wieder nichts” schrieb Der Spiegel. In Der Zeit wurde der Film unter “Ferner läuft” wie folgt beschrieben: “Seine zweieinhalb Stunden braucht der Film, um Langeweile als Stilprinzip praktizieren zu können. Ununterbrochen passiert gar nichts, und wenn doch was passiert, ist es beliebig, ebensogut könnte ganz etwas anderes passieren. Ereignisse und Bilder werden dem Zuschauer um die Ohren geschlagen, zu sehen, zu entdecken bekommt er nichts. Und gerade daran soll er seine Freude haben: daß ihm die Verachtung gezeigt wird, die ihm die Filmmacher entgegenbringen.”
Dennoch, knapp 13 Millionen Menschen rannten allein in Deutschland in die Lichtspielhäuser. In den USA wurde der Film auf eine kürzere Version geschnitten, bei der Kohärenz-Fehler auftraten. Er floppte an den US-Kinokassen, spielte weltweit aber über 60 Millionen Dollar ein. Ein Mega-Hit für damalige Verhältnisse. Mittlerweile ist “Spiel mir das Lied vom Tod” der Kultfilm schlechthin und als Meisterwerk des Western-Genre weltweit anerkannt.
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