Montag, 3. Januar 2011

Gesichtet: VHS-Gülle "Fighting Warriors"

Fighting Warriors
OT: Dead End Street 

Highlight Video 
USA 1988
85 min.

Regie: Peter Yuval
Darsteller: Dennis Cole, Robert Z'Dal, Christine Lunde


                                                     


Wo fängt man bei so einer B-Film-Gülle eigentlich an? 
versuchen wir es mal bei der Geschichte: 

Robert Z'Dar ("Tango und Cash") ist Anführer der fiesen "Ratts"-Motorrad-Gang, die irgend eine Stadt, irgendwo in den USA so extrem tyrannisiert, bis die kompletten Einwohner evakuiert werden müssen und das Städtchen einem Niemandsland gleicht. Greg Murphy (Gregory Scott Cummins) allerdings, bleibt trotz Warnungen in der Fabrik, die sein Vater ihm nach dem Tod vererbte und verschanzt sich gemeinsam mit ein paar Freunden, einem riesen Waffenarsenal und einer aufmüpfigen Reporterin, die irgendwann plötzlich in der Halle steht, in Papis mega Loft. Gemeinsam versucht das zusammengewürfelte Team den Ratts einhalt zu gebieten. Allerdings bietet die Story noch so einige andere Raffinessen, dazu später mehr. 

Nach den ersten Sekunden des Films ist klar, womit man es hier zu tun hat. Trash vom feinsten, gespickt mit großartigen Dialogen und noch großartigeren Szenen wie dieser, ganz am Anfang. Die bösen Biker fahren wild in der Luft rumballernd und mit riesen Knarren im Armgelenk, die leeren Strassen der Geisterstadt entlang, plötzlich steht da aus dem Nichts (es wird nicht das einzige Mal sein, dass Leute plötzlich auftauchen) eine sexy Lady in einem engen, roten Kleid. In ihrem Mund eine Kippe, aus ihrem Mund folgende Frage "habt ihr Feuer?" Natürlich, was soll so eine furchtlose Frau, die ganz allein in einer Stadt, die von den Ratts terrorisiert wird, denn anderes Fragen?! Soll sie etwa wegrennen, oder gar den Mund halten und der Biker-Meute aus dem Weg gehen? Quatsch, viel zu unrealistisch im "Fighting Warrior"-Universum. Also, "habt ihr Feuer" -- Boom, wird die Arme auch gleich umgenietet. Selbst schuld denkt man sich. 

Na ja, zurück zur "Geschichte". Da ist also dieses Team von Leuten, die in irgend einer Fabrik rum sitzen und immer wieder auf Angriffe der Ratts warten. Mal werden die Biker aus sicherer Entfernung niedergestreckt, mal stehen sie einfach vor unserem Helden in einem der Büroräume und verfehlen aus zwei Meter Nähe ihr Ziel. Wie sie in die verschanzte Fabrik rein gekommen sind? Ist doch egal, was die anderen der Fabrik-Truppe machen, während sie Schüsse hören und ihr Anführer unter Druck steht? Auch egal, bloß nicht zu logisch denken. Zwischen der Journalistin Opal Brand (ja, so heisst sie) und Murphy funkt es dann auch alsbald und obwohl die kleine mit ihrer achtziger Föhn-Frisur, den BH unter ihrem Seidenoberteil zu Hause gelassen hat, geknutscht wird, trotz einiger Versuche, erst zum Schluss. 





Z'Dar (links) mit einem seiner Fans
Ratts Anführer Z'Dar zeigt hier noch eine der besten Performances. Na ja, es ist auch ehrlich gesagt, nicht so einfach ihn mit seinen ausgeprägten Gesichtsstrukturen nicht zu beachten. Eigentlich ist der Typ, dass einzig, wirklich Unterhaltsame in dem ganzen Streifen. Nach etlichen Shoots-Outs und billigen Knallteufel-Explosionen geht es an die "plot twists". Ja, die Bullen haben die Ratts-Schose nämlich nur vorgetäuscht und in Wirklichkeit gibt es gar keine Biker-Gang. Die Biker sind nämlich -- und jetzt kommts -- Exbullen! Staunen bitte! Der Polizeichef hat vor, während die komplette Stadt evakuiert ist, alles um zu bauen und einige der Leute dann später wieder in die neue, viel tollere Stadt zu lassen. Warum das alles? Befehle! Denn eigentlich geht um eine Verschwörung von ganz Oben und die Regierung hat den ganzen Mist ausgeheckt.

Natürlich gibt es den Streifen in keiner DVD Spezial-Edition, nirgendwo auf dem ganzen Planeten -- noch nicht. Die VHS von Highlight bietet eine Vollbildversion und eine extremst-grausame Deutsche billig-Synchro:

"Ich kann von euch nicht verlangen, dass ihr euch hier mit mir verschanzt, deshalb frage ich euch -- würdet ihr euch hier mit mir verschanzen?" Öh ja, klar. Was will man mehr an einem netten Trash-Film-Abend.

30 %


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