Freitag, 31. Dezember 2010

Gesichtet: "Troubleshooter"


Troubleshooter
OT: Hae-gyeol-sa
Korea 2010

Filmstart: 09. September 2010
Laufzeit: 99 Minuten 

Regie: Hyeok-jae Kwon
Mit: Kyung-gu Sol, Jung-Jin Lee, Dal-su Oh

Links:
rottentomatoes: no score
imdb: 6,4
ofdb: 5,6
boxofficemojo: nicht vorhanden

Sol Kyung-Gu ist einer der bekanntesten koreanischen Schauspieler. Spielte in "Another Public Enemy" oder "Silmido" mit, doch jetzt geht es ihm in "Troubleshooter" an den Kragen. Als Kang Tae-Sik erlebt der Charakter-Mime 24 Stunden Terror. Der Ex-Cop ist
mittlerweile Privatdetektiv und und geht den Fall eines Anonymen Klienten nach. Gerade ist der Abend noch in Ordnung, da steht Tae-Sik plötzlich als Mordverdächtiger in einem Hotelzimmer und tritt fortan von einem Fettnäpfchen ins andere. Irgendwer hat es auf ihn abgesehen, irgendwer der auch gleich mal anruft und über das Handy Instruktionen verteilt. "Verschwinde über das Dach", "mach was ich sage, dann passiert dir nichts" blabla...

In "Troubleshooter" wird telefoniert, viel telefoniert. Gesprochen, geschrien und sich auseinandergesetzt wird hier fast nur über das Handy. Handys werden vertauscht, geklaut und sind allgegenwärtig. Alle zwei Minuten zückt jemand sein Mobiltelefon. Entweder ruft Tae-Sik seine Tochter an, der erst mal erklärt werden muss, dass es mit dem Abholdienst aus der Schule, aus gegebenen Anlass nicht so klappt. Oder die Polizisten, die dem vermeintlichen Mörder auf der Spur sind, telefonieren mit Kollegen und Zeugen, es ist immer wer an der Strippe. Wenn gerade kein Handy zur Stelle sein sollte, oder man angst hat, abgehört zu werden, kein Problem, Tae-Sik rennt auch mal eben zur Telefonzelle. Ein Kommunikations-Thriller aus dem neuen Jahrtausend so zu sagen. Ungefähr zur Halbzeit des Streifens fragt man sich dann, warum jeder in Südkorea eines dieser Klapphandys hat -- Jeder. Na ja, egal. Die Aktion und die Kameraarbeit sind großartig. 

Die ausreichend, vorhandenen Actionszenen sind sehr reduziert, auf Faust und Messer-Kämpfe beschränkt. Doch Mitten im Geschehen ist der Zuschauer mit Nahaufnahmen und Wackelkamera -- Realismus wird beim "Troubleshooter" groß geschrieben. Wenn hier jemand auf die Fresse bekommt, oder mit dem Kopf gegen ein Waschbecken geknallt wird, dann tut das beim zusehen richtig weh. Und die Kamera-Arbeit, super! Die Kamera fährt in Lüftungsschächte, schleicht sich durch Hausflure und ist immer im dynamischen Geschehen verankert. Coole Neon beleuchtete Sets, setzen noch einen drauf und dann ist die Geschichte auch Nebensache, wenn schnell der nächste Messerkampf wieder für Spannung sorgt. "Troubleshooter" ist ein klares Beispiel für "Stil über Substanz"-Filme, sieht aber ultra teuer produziert aus und bietet solide Unterhaltung für den Videoabend.

60% 




Text: Markus Breuer
Fotos: Promo 

1 Kommentar:

  1. sorry, hab nicht alles gelesen, es war einfach zu viel text für mich... aber ich wünsch dir ein tolles neues jahr...
    kuss xxx luise

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