Montag, 2. Januar 2012

Gesichtet: Revenge A Love Story



Revenge: A Love Story 
OT: Fuk Sau Che Chi Sei
HK: 2010 
90 Minuten 
Darsteller: Juno Mak, Sola Aoi, Tony Ho 
Regisseur: Ching-Po Wong 








China und Japan haben bekanntlich nicht gerade die friedlichste Beziehung zueinander, doch die Kunst überwindet jede noch so große politische Grenze: In REVENGE A LOVE STORY trifft ein, im echten Leben, chinesischer HK-Pop-Superstar auf eine japanische Kult-Pop-Art-Porno-Schnecke. 




Wer sich jetzt denkt: "Moment -- den kenne ich doch." Klar, Juno Mak kennt man von Hong Kongs Pop-Musik-Bühnen: 








Und wem Sora oder Sola Aoi bekannt vor kommt, der erinnert sich an sie wohl auch eher in solchen Posen:





Hach ja -- es knisterte von Anfang an bei den beiden Turteltäubchen. Das ist auch in den nicht ganz so drastischen Szenen ihres gemeinsamen Cat III Actionkrachers zu sehen. Mak spielt den schüchternen Imbißverkäufer und Aoi die etwas zurückgebliebene Dorfschönheit die vor den Augen ihres Freundes von dem kompletten Hinterwäldler Kleinstadtbullen-Revier vergewaltigt wird. Schon lange sind die Bösewichte nicht mehr in der sozialen Unterschicht oder bei Migranten zu suchen. In den Filmen des neuen Jahrtausends ist es der Staat, der seine Killer los schickt, die großen, multinationalen Konzerne, die Frauen und Kinder ermorden lassen oder eben die eigene Staatsmacht die verteufelt wird. Natürlich schreit die Vertuschung der radikalen Vergewaltigung nach Rache und die kommt ultra hart und blutig daher.




Regisseur Ching-Po Wong inszeniert mit „Fuk Sau Che chi Sei“ eine visuell poetisch anmutende Gewaltorgie in unterkühlten Blau – und Grautönen, bei der eine Zeitlupen-Verfolungsjagd zu einer atemraubenden Erfahrung werden kann, bei der keine Einstellung wirklich überflüssig wirkt, alle Schauspieler intensiv spielen dürfen und auch die Erzählstruktur in Zeitsprüngen durchaus Sinn macht. Ein knallharter Thriller der zwar nicht mit intelligenten Wendungen oder tiefgründigen Auflösungen punkten kann, dafür aber durch seine visuelle Wucht und seiner beinharten Geschichte noch lange nach der Sichtung im Kopf des Rezipienten bleiben wird.


70%


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