Freitag, 11. Februar 2011

Gesichtet: "I Am Number Four"

I AM NUMBER FOUR 
Filmstart: 17.03.2011
Regie: D.J Caruso 
Produzent: Michael Bay 

Der Weltraum, unendliche Weiten. Irgendwo da Draußen gibt es die ultra bösen Mogadorianer. Die haben nicht ganz erfolgreich den Planeten Lorien ausradiert. Nicht ganz, weil neun Kinder mit ihren Beschützern entkommen konnten und auf der Erde Unterschlupf suchen. Klar, will man zu ende bringen, was man angefangen hat und so werden die letzten neun nacheinander aufgespürt und abgemurkst. 

Michael Bay hat in seiner Laufbahn als Regisseur schon den halben Planeten in Schutt und Asche ballern lassen. Sein Name steht für Krawall ohne Hirn und Verstand, für Effektorgien und Charaktere die nichts weiter als leere Hüllen sind. Auch I AM NUMBER FOUR hat den Bay-Stempel abbekommen, agiert der Herr hier doch als Produzent. Und was flickt man da zusammen, wenn man mal den Regiestuhl bei Seite schiebt und am Produzenten-Schreibtisch Platz nimmt? Natürlich, einen Sci-Fi-Teenie-High-School-Streifen. 

Das kann jetzt der totale Schrott aber auch unterhaltsame B-Ware, getarnt als A-Film werden. I AM NUMBER FOUR reiht sich leider eher in erstere Schublade ein. Pirschen wir uns mal heran, an die Geschichte. Also, da haben wir Alien John Smith, der mit seinem Beschützer aka Vaterfigur Henri (Timothy Olyphant) von Stadt zu Stadt reist. Warum? Weil, immer wenn es brenzlich wird und einer der Erdlinge mit bekommt, dass mit John was nicht stimmt, haut man eben in die nächste Stadt ab. Brenzlich? Genau, weil Außerirdische vom Planeten Lorien zwar aussehen wie Menschen, dafür aber wild tätowiert sind und ab und an anfangen zu leuchten. Ja, sie leuchten. Am liebsten aus den Handflächen, mit bläulichem Licht, dass auch gern mal als Taschenlampe verwendet wird. Herrlich, leuchtende Handflächen – Ein Traum für jeden Filmkritiker. 



Doch, dass ist nicht alles. Diese B-Movie Jediritter können mit ihren Händen auch Objekte bewegen und gegen Wände werfen, Plasma schiessen oder Menschen in der Luft schweben lassen. Ein wenig wirkt das alles so, als hätten Regisseur D.J. Caruso und Michael Bay in letzter Zeit zu viel „The Force Unleashed“ gezockt. Egal. die High School ist ja auch noch da. Mit allem drum und dran, den hübschen Sportlern, die die Nerds ärgern und natürlich hübschen Mädels. Hier in Form von „Glee“-Mieze Dianna Agron in die sich unser Außerirdischer auch schnell verliebt. Leider will bei der ganzen Geschichte trotzdem überhaupt keine Spannung aufkommen. Viel zu vorhersehbar, viel zu einfach konstruiert und viel zu viele Szenen die einen zu bekannt vorkommen. Überall wird sich bedient, ob bei Actionszenen aus TERMINATOR II, oder den schuttigen TWILIGHT-Filmen und jedem Superhelden-Vehikel der letzten Jahre. Immer glaubt man sich in einer Wiederholung eines besseren Films wieder zu finden. Na ja, dafür gibt es ja atemraubende Action? Nope, auch hier ist I AM NUMBER FOUR eher auf flackernder Sparflamme gegart. Hier und da fliegt mal was in die Luft und dann gibt es noch diese sportliche Blondine mit der roten Ducati, die sich hin und her beamen kann und leidenschaftlich gern Mogadorianer absticht. Aber wer das genau ist? Warum sie ein Haus anzündet und während es explodiert in Zeitlupe vorne weg läuft? Wir wissen es nicht und werden es vor Teil 2 oder 3 auch nicht herausfinden. 



I AM NUMBER FOUR ist so schamlos auf Fortsetzungen angelegt, das es kracht. Am Ende des Films beginnt eigentlich erst die richtige Geschichte. Ob da nicht ein wenig zu hoch gepokert wurde? Auch der wesentlich bessere JUMPER hat es nicht zu einem Sequel geschafft, genau wie THE SORCERERS APPRENTICE der als Trilogie angelegt war. High School Beaus mit Übermenschlichen Fähigkeiten sind einfach zu ausgelutscht. Ein wenig Freude kommt immer dann auf, wenn es zwischen den „Aliens“ zu kleinen Auseinandersetzungen kommt. Aber Blut? Keine Spur. Das blutigste ist noch die dörfliche „Heu-Grusel-Bahn“, sonst stirbt da jeder Kindgerecht, wird zu Stein und zerfällt zu Staub. Die bösen ballern brav mit rotem und die Guten mit blauen Plasma-Zeugs durch die Gegend, immer schön klare Verhätnisse auf der Leinwand schaffen. Aber was hat es mit diesem ominösem Buch auf sich in das John keinen Blick gewagt hat, wo sind die anderen Überlebenden von seinem Heimatplaneten, warum atmen die Fieslinge durch Kiemen und haben hässlige Zähne, während die Lorien-Aliens sich locker in jeder High School integrieren können? Fragen über Fragen, die man sich stellen könnte, aber nicht muss. Denn nach der Sichtung ist der Streifen auch schon wieder vergessen. In jedem Videothekenregal sicher gut aufgehoben, im Kino hat der Weltraum-Müll allerdings nichts zu suchen.

30%

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